5 Tipps, wie du mehr auf dich achten kannst, sodass Burnout keine Chance hat
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist bereits seit vielen Jahren darauf hin, dass Dauerstress die Hauptursache für physische und psychische Erkrankungen ist. Dauerstress entsteht unter anderem durch anhaltende Überlastung.
Warum ignorieren wir Dauerstress so lange?
Gründe, warum wir lange nichts gegen Dauerstress und Überlastung unternehmen, können sein:
- ⫸ die Anzeichen und Symptome werden von uns gar nicht bemerkt
- ⫸ Angst vor Beurteilung von Kollegen, Vorgesetzten oder dem privaten Umfeld
- ⫸ Angst vor Jobverlust
Was ist Burnout?
Burnout lässt sich nach Maslach und Jackson als „ein Syndrom der emotionalen Erschöpfung, der Depersonalisation und der reduzierten persönlichen Leistung, das bei Individuen auftreten kann, die auf irgendeine Art mit Leuten arbeiten oder von Leuten beeinflusst werden“ definieren.
Die Symptome sind vielschichtig und können sich z. B. durch körperliche Warnsignale wie Herzstiche, Atembeschwerden, Einschlafstörungen oder Kopfschmerzen bemerkbar machen. Auch emotionale Warnsignale wie innere Unruhe, Gereiztheit oder Angstgefühle, sowie kognitive Warnsignale wie Konzentrationsstörungen, Tagträume und Leere im Kopf sind möglich.
Weiterhin zeichnen sich Warnsignale im Verhalten ab und machen sich z. B. durch unregelmäßiges Essen, weniger Sport, sowie das Vernachlässigen von privaten Kontakten bemerkbar.
Was kannst du tun?
Das Problem muss an der Wurzel gepackt werden. Stress muss nachhaltig abgebaut und unser Lebensstil muss angepasst werden. Arbeiten ist auch ohne Dauerstress möglich. Einer Krankheit vorzubeugen ist besser, als diese heilen zu müssen.
„Vorbeugen ist besser als Heilen.“
Verbesserungsmaßnahmen werden jedoch ins Unendliche herausgezögert und am Ende wird genau das Gegenteil erreicht, was man eigentlich möchte. Man verliert mehr Zeit, als man mit Achtsamkeit und der nötigen Entspannung „verloren“ hätte. Die Symptome werden so lange unterdrückt, bis gar nichts mehr geht. Spoiler Alert: Wenn du dir keine Pause nimmst, wird dein Körper sich eine Pause für dich nehmen. Der Zeitpunkt wird allerdings nicht unbedingt der günstigste sein.
Ich denke, jeder hat es schon einmal selbst erlebt. Je stressiger es wird, desto mehr und schneller arbeitest du. Im Umkehrschluss machst du immer weniger Pausen. Du hast das Gefühl, mehr zu erreichen. Denn wenn du jetzt eine Pause machen würdest, würdest du in dem Moment ja nichts abarbeiten können – und daher auch nichts erreichen.
Wir sind in solchen Momenten nicht in der Lage, das langfristige Ziel vor Augen zu haben (die Arbeit zu erledigen, jedoch einen gesunden Ausgleich zu haben) und sehen nur das kurzfristige Ziel (die Arbeit zu erledigen). Klingt logisch. Doch dass wir, indem wir langfristig auf unsere Gesundheit achten, auch langfristig unsere Arbeit verrichten können, sehen wir in solchen Momenten nicht.
Die gesellschaftliche Meinung über Burnout
In Deutschland gingen im Jahr 2019 knapp 67.000 Beschäftigte in Frührente, was einen Anteil von 42 % ausmacht. Die Mitarbeiter sind also verfrüht arbeitsunfähig. Wer genau gewinnt bei dieser Gleichung? Es sind weder die Arbeitgeber, noch die Arbeitnehmer.
Die gesellschaftliche Sichtweise auf Burnout ist sehr fragwürdig. Burnout ist etwas, was man mit dem bloßen Auge nicht sehen kann. Anders als z. B. ein gebrochenes Bein. Man wird von Vorgesetzten und Kollegen belächelt, wenn man präventiv auf seine Gesundheit achtet und Pausen macht.
Die Entscheidung liegt also bei dir: Willst du lieber heute belächelt, oder später bemitleidet werden, weil du krank bist?
5 Tipps, wie du mehr auf dich achten kannst und gleichzeitig Burnout vorbeugst
Wenn du aus deinem Urlaub zurückkommst und nach 5 Minuten an deinem Arbeitsplatz von Erholung nichts mehr zu spüren ist, liegt das daran, dass deine Situation sich nicht verändert hat. Du bist zwar für 2 Wochen geflüchtet, aber solange sich die Gegebenheiten nicht ändern, bist du wieder an der gleichen Stelle wie vor deinem Urlaub. Was kannst du tun?
- 1. Schreibe dir eine Liste mit Dingen, die dich auf der Arbeit unglücklich machen
- Was stört dich in deinem Beruf? Ist es die Arbeit, die dir keinen Spaß macht? Sind es die Kollegen, die dich schlecht behandeln? Was genau ist der Punkt, der dich unglücklich und unzufrieden macht? Je nachdem, wie deine Antwort lautet, gibt es unterschiedliche Ansätze und Lösungen.
- 2. Delegiere und plane genug Pausen ein
- Wenn du mit deinem Beruf und auch deinem Berufsumfeld zufrieden bist, aber einfach zu viel Arbeit hast, hilft nur eins: Spreche mit deinem Vorgesetzten. Bitte um Unterstützung. Du bist keine Maschine und auch wenn selbsternannte Workaholics die Nase rümpfen sollten – Pausen sind unabdingbar. Verlasse dafür deinen Arbeitsplatz, gehe eine Runde spazieren , lasse dein Handy am Arbeitsplatz liegen und atme tief durch.
- 3. Nehme nicht an jedem Meeting teil
- Mal ehrlich – viele Meetings könnten auch eine E-Mail sein. Fordere bei einer Meetinganfrage die Agenda an. Du kannst die benötigten Infos evtl. schon beantworten und das Meeting muss gar nicht stattfinden und wenn doch, ohne dich.
- 4. Lache so viel du kannst
- Dass Lachen gesund ist, ist keine neue Erkenntnis. Nimm dir einmal bewusst Zeit dafür. Bei mir reicht dazu oft mein Kopfkino und lustige Erinnerungen, die ständig in meinem Kopf herum spuken. Aber du kannst dir auch witzige Videos, Serien oder Filme anschauen. Ich kann alles von und mit Ricky Gervais empfehlen.
- 5. Schaffe einen Ausgleich
- Das Zauberwort heißt „Balance“. Schalte ab, sobald du die Arbeit verlässt und deine Freizeit beginnt. Ja, in der Theorie ist das leicht gesagt. Erkläre diese Angewohnheit aber einfach als nicht verhandelbar. Du wirst sehen, dass es deiner Gesundheit gut tun wird.
Quellen
Bernatzeder, Erfolgsfaktor Wohlbefinden am Arbeitsplatz, 2018
Geramanis et al., Kooperation in der digitalen Arbeitswelt, 2021
Maslach, Jackson, 1976
Buchenau, Nelting, Burnout, 2015