Warum Stress erst verstanden werden muss, um ihn nachhaltig zu reduzieren
Stress ist so viel komplexer, als es auf den ersten Blick scheint. Um deiner Gesundheit einen Gefallen zu tun, solltest du dir erst einmal darüber bewusst werden, was Stress überhaupt ist und welche Auswirkungen er auf deine Gesundheit haben kann.
Weniger als 5 % aller Krankheiten resultieren aus einer Genstörung, während 95 % aller Krankheiten ihren Ursprung in unserem Lifestyle, chronischem Stress und toxischen Umweltfaktoren haben.
Das erscheint erst einmal überraschend, schieben wir doch jedes Symptom und jede Krankheit so liebend gerne auf unsere Gene. Immerhin ist der Übeltäter dann enttarnt und wir müssen uns keine weiteren Gedanken mehr machen. WIR können ja sicher eh nichts an der Situation ändern… oder?
Was ist Stress?
Das Schweizer Institut für Stressforschung definiert den Begriff wie folgt:
„Stress ist heute die allgemeine Bezeichnung für körperliche und seelische Reaktionen
auf äußere oder innere Reize, die wir Menschen als anregend oder belastend empfinden.
Stress ist das Bestreben des Körpers, nach einem irritierenden Reiz so schnell wie möglich
wieder ins Gleichgewicht zu kommen“.
Obwohl Stress eine automatische Reaktion des Organismus auf potenziell bedrohliche Ereignisse ist, ist der Mensch diesem jedoch nicht kampflos ausgeliefert. Stress ist die Art, wie der Mensch als Individuum darauf reagiert, was bedeutet, dass du etwas dagegen tun kannst.
Positiver und negativer Stress
Stress lässt sich in Eustress (positiv) und Distress (negativ) unterteilen.
Es ist der negative Stress, den es zu meiden gilt. Distress ist auf lange Sicht gefährlich für uns und tritt vor allem dann auf, wenn wir uns von einer Situation überfordert fühlen. Wir leiden z. B. unter Überlastung, Dauererreichbarkeit oder Zukunftsängsten.
Was Stress generell so gefährlich macht ist, dass er allein durch Gedanken getriggert werden kann. Ein Stressor (Stressfaktor) muss keine reale Situation sein – die bloße Vorstellung dieser Situation reicht für unser Gehirn aus, um die Stressreaktion in unserem Körper zu aktivieren.
Wenn wir uns auf Sorgen und Ängste konzentrieren, hat das für uns keinen Nutzen. Im Gegenteil – wir durchleben den Kummer gleich zwei Mal! Der Fokus muss auf Dinge gelenkt werden, die uns mit Energie versorgen und antreiben. Prioritäten kennen, Ziele setzen und Multitasking vermeiden ist neben Sport, gesunder Ernährung und Pausen enorm wichtig für uns.
Eustress hingegen wirkt sich in gewissem Maße positiv auf die Gesundheit aus und tritt vor allem auf, wenn wir uns für etwas begeistern. Der Stress ist in dem Fall die Triebkraft zum Erfolg und der Anreiz für Wachstum. Um die Motivation und die Konzentration zu fördern, sind Gefühle wie Vorfreude, Freude und Begeisterung wichtig.
Jetzt, wo das Thema Stress etwas klarer für dich ist …
… ist es an der Zeit, alte Muster zu brechen und Stress nachhaltig vorzubeugen.
Es gibt keine einzige Lebenssituation, in der der Satz „Es ist halt so wie es ist“ auch nur annähernd Abhilfe schafft und positive Veränderungen mit sich bringt. Es liegt in deiner Hand, ob du negativen Stress zu einer chronischen Lebenssituation werden lässt.
Der erste Schritt ist getan, wenn du dir dies einmal bewusst machst und den Entschluss fasst, etwas ändern zu wollen. Möglichkeiten dazu gibt es unzählige. Ich werde dir diese in einem weiteren Blogpost gerne vorstellen.
Quellen:
Schweizer Institut für Stressforschung, 2005
Bernatzeder, Erfolgsfaktor Wohlbefinden am Arbeitsplatz, 2018
Schenk, Chefsache Assistenz, 2019
Dispenza, Breaking the habit of being yourself, 2012